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Autor: Christiane Fink

Häuser und ihre Geschichten

Im Juli war unser Seminar „Häuser und ihre Geschichten“ im alten Pfarrhaus in Wernswig, bei Homberg im Raum Kassel.                                                                                                                                                                                            In einer kleinen Gruppe von Frauen sind wir eingetaucht in die reiche Vergangenheit des Anwesens. Es war eine sehr intensive Zeit. Wir haben uns dieses Mal selber verpflegt, zusammen gekocht, unseren Haushalt geführt.  Und es war sehr spannend, wie wir sofort Teil  des systemischen Gefüges des Anwesens wurden und mit ihm agiert haben. So wurden wir geführt mit unseren Übungen und Handlungen, systemische Aufstellungen haben sich wie selbstverständlich in spontanen Momenten ergeben. Wir haben viel angeschaut und gewürdigt in diesen Tagen und das Haus hat sich mehr und mehr geöffnet für uns.

Im nächsten Jahr wird die erste Phase unseres Schulungsweg dort stattfinden. Mit unserem Haus-Seminar haben wir den Ort gut vorbereitet und wir freuen uns sehr darauf, vom Pfarrhaus hinaus in die Landschaft zu ziehen und beide zu verweben.

 

Erlebnistage um München

Nach einer schöpferischen Pause im letzten Jahr finden die Erlebnistage in München und Umgebung wieder statt. Die Inspiration ist wieder da und es ist eine unglaubliche Freude für mich, mit gleichgesinnten Menschen mit offenen Herzen in der Natur zu sein, Rituale zu begehen und in die Zeitqualität des Jahreskreises und der Neuen Erde einzutauchen.

Im Dezember hat uns unser Weg zum Ahnenplatz im Grünwalder Forst hoch über der Isar geführt und es war ein magischer Moment, als die Sonne in rotem Schleier auf der einen Seite versank und der Vollmond still und erhaben auf der anderen Seite aufstieg. Statt eines Feuers zur Wintersonnwende haben wir uns dieses Mal mit der Ahnenwelt verbunden und sie ganz bewußt eingeladen, uns zu begleiten und zu unterstützen.

Im Februar waren wir auf dem Andechser Höhenweg unterwegs. Die Karte, die ich spontan vor dem Treffen aus dem „schamanischen Seelenorakel“ zog, hieß „Weg in Schönheit“. Und so war es auch für uns. Starker Wind, fast schon ein Sturm, begleitete und unterstützte uns beim Lichtmess-Thema Reinigung. Wir pflanzten Samen auf unserem Weg, Lichtsamen, verkörpert von Walnüssen. Und so wächst entlang des Weges nun ein Hain aus Lichtbäumen, Bäumen des Vertrauens und der Liebe, der Hingabe und der Offenheit.

Lichtmess-Traum

Die Atmosphäre fühlt sich ungeheuer aufgeladen an im Moment. Die Stürme der letzten Wochen kehren das Unterste zuoberst und bringen altes zur Überprüfung. Die Zeitqualität im Jahreslauf passt dazu mit dem Neuen, das sich in uns bereit macht und wahrgenommen werden möchte.

Ich möchte einen Traum teilen, den ich zu Lichtmess hatte:

Ich bin mit einer Freundin in einer fremden Stadt, die wir uns anschauen wollen. Plötzlich trifft die Freundin Bekannte, mit denen sie zügig davon geht. Ich verliere den Anschluss und bin allein. Wo wir unser Auto abgestellt haben fällt mir nicht mehr ein und ich fühle mich erst einmal verloren.

Ich sitze auf einer Parkbank und habe meine Tasche neben mich gestellt, als ich plötzlich merke, dass ein Mann schräg hinter mir es auf meine Tasche abgesehen hat. Ich stelle fest, dass meine Brieftasche noch da ist und bin beruhigt. Als ich aber in die Brieftasche schaue, sehe ich, dass mein Geld noch da ist, aber mein Ausweis fehlt. Für einen Moment bin ich völlig ratlos und fühle mich unter den Menschen auf dem Platz meiner Identität beraubt. Irgendwie unsichtbar stehe ich dort, und beobachte die vielen Menschen um mich herum, wie sie eilen und geschäftig sind und mich nicht wahrnehmen.

Mit einem Mal merke ich, dass ich meinen alten Kater, der sehr scheu und schreckhaft ist, in einer Tasche dabeihabe und er inmitten des Trubels um uns herum friedlich darin schläft. Ich nehme ihn in meine Arme und bette seinen Kopf auf meine Schulter, damit er bequem liegt.

Am Morgen auf dem Weg zur Straßenbahn fällt mir ein geparkter Lieferwagen auf mit der Aufschrift „Neue Wege“.

Mein Gefühl für diesen Traum: Die alten Wege mit ihren Fortbewegungsmitteln sind uns versperrt, die alten Identitäten verschwunden. Das ist nicht immer leicht auszuhalten, so im täglichen Leben, aber mein Kater zeigt mir mit seinem Verhalten dass unsere Mitwesen uns mit absolutem Vertrauen begleiten.

Vielleicht habt Ihr noch eine Idee dazu?

Christiane

Zwischen zwei Zügen

Am 28.11. war ich, zwischen zwei Zügen gestrandet am Bahnhof in Köln, das erste Mal im Dom. Ich konnte mir gut vorstellen, wie überwältigend der Anblick über Jahrhunderte gewesen sein musste, diese Erhebung am mächtigen Rhein mit diesem Bauwerk. In den Nischen, Erkern und Gängen konnte ich sie stehen sehen, die Priester und Mönche, erfüllt von tiefem Glauben, gleichzeitig erfüllt von tiefer Macht über die Erde und das Weibliche.

Meine Bitte, zur Quelle unter dem steingewordenen Zeugnis des christlichen Glaubens geführt zu werden hat mich zu einem Brunnen geführt, gebildet aus drei übereinanderliegenden Schalen, aus denen wie Nebel ein unglaublich schönes, warmes Licht quoll, das sich im Raum verteilte. Die Göttin ist präsent dort und verströmt ihr Licht an alle, die es annehmen wollen.

Der Platz heute ist so zerstört durch moderne Verkehrsplanung und durch Achtlosigkeit, dass es weh tut.

Es ist so wichtig, dass wir die Orte spüren und sehen und mit unserer Wahrnehmung streicheln.

Christiane